Die Nottüröffnung erfolgt üblicherweise durch Einsatzkräfte, wie Polizei oder Feuerwehr, kann aber in Einzelfällen auch von Schlüsselnotdiensten durchgeführt werden. Unter den vielen Möglichkeiten, die für die Nottüröffnung zur Verfügung stehen, stehen die ballistischen Methoden als bestuntersuchteste, weil riskanteste, heraus.
Bei der ballistischen Nottüröffnung werden Feuerwaffen zur Öffnung von Türen verwendet. Dabei sollen mithilfe der Waffen entweder das Schloss, oder die Aufhängung der Tür zerstört werden. Im militärischen Bereich wird für dieses Vorgehen üblicherweise eine Schrotflinte verwendet. Pistolen erzeugen meist nicht genügend Kraft, um Metallscharniere oder Schlösser zu zerstören und Gewehre beinhalten ein höheres Risiko von Querschlägern.
Die ballistische Nottüröffnung birgt immer das Risiko von Verletzungen, entweder durch Querschläger, die umstehende Personen treffen können, oder durch Munition, die die Tür durchdringt. Auch aus diesem Grund muss bei der ballistischen Nottüröffnung ein besonderes Augenmerk auf die Art der Waffe – und besonders – die Munition gelegt werden. Zur Nottüröffnung soll die Tür mit der wenigsten Anzahl an Schüssen geöffnet werden, weshalb das bevorzugte Ziel nicht die Aufhängung ist (die oftmals von außen unsichtbar, und an mehreren Stellen im Rahmen verankert ist), sondern das Schloss und der Zylinder. In der US-Doktrin wird die Abgabe von zwei Schüssen auf das Schloss, in einem Winkel von 45° vorgegeben, gefolgt von einem Versuch, die Tür zu öffnen.